Was passiert, wenn ein Designer nicht nur an Formen denkt, sondern an Bewegungen und Schwerkraft und daran, wie man sie austrickst? Andreas Ostwald ist ein solcher Gestalter, der Räume schafft, in denen Körper und Geist gleichermaßen in Bewegung kommen. Mit dem neuen Aeris Linu hat er gemeinsam mit Dietlind Walger und ihrem Team einen Stuhl entwickelt, der nicht stillsteht, sondern mitschwingt – mit dem Leben, mit seinem (Be-)Sitzer, mit der Zeit.
Über Andreas Ostwald – Den Mann hinter der Form
Andreas Ostwald ist kein gewöhnlicher Designer – er ist ein Entwerfer im eigentlichen Wortsinn. „Für mich ist der Begriff Design, nachdem er so inflationär verwendet wurde, gestorben – tot.“, sagt er. Stattdessen spricht er lieber vom Gestalten, vom Formgeben, vom Entwerfen.
Seine Leidenschaft für Design begann schon in der Kindheit: Als Zehnjähriger nagelte er Besenstiele auf Baumstämme, spannte ein Seil dazwischen und konstruierte so schon in jungen Jahren seine ersten bewegten Sitzgelegenheiten. Später entwarf er einen Schaukelsessel, für den er - sehr zum Ärger seiner Eltern - irreparable Löcher in die Zimmerdecke bohrte.
Eines war für Ostwald demnach von Anfang an klar:
Stillstand ist keine Option.
Andreas Ostwald, Designer des neuen Büro- und Konferenzstuhls Aeris Linu.
Nach einer Ausbildung zum Kerammodellleur, die seine Sensibilität für Formen prägte, studierte er Design in Kiel, wo sich zum ersten Mal auch seine Wege mit Dietlind Walger, Produktentwicklerin bei Aeris, kreuzten. Als Professor lehrte er dort an der Muthesius Hochschule 10 Jahre Methodik des Designprozesses, bevor er 2006 an der HFK Bremen begann Integriertes Design zu lehren.
Ostwald arbeitete bei Andreas Heller an Ausstellungen für Marken wie Montblanc und Swarovski, konstruierte für Burkhard Vogtherr und baute schließlich die Designabteilung der Deutschen Telekom mit auf. Eine prägende Erfahrung – und ein Wendepunkt: „Danach war mir klar: keine Konzernstrukturen.“ Seitdem arbeitet Ostwald selbstständig. Frei, aber nie allein.
„Das Schönste am Entwerfen ist der Austausch mit anderen.“
Seit 2014 fokussiert Andreas Ostwald seine Entwurfsarbeiten in Hamburg auf internationale Projekte und berät junge Start-ups. Dabei forscht er an vernetzten Strukturen und analysiert die Potentiale der dreidimensionalen Bildgebung. Seine Arbeiten wurden bereits mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet, darunter der Red Dot Design Award und der iF Design Award.
Design trifft Haltung: Ostwalds Vision von Gestaltung
Für Andreas Ostwald ist Gestaltung kein Trend, sondern Haltung. Er denkt Design nicht als Stilfrage, sondern als kulturelle Verantwortung.
„Design ist nie nur Formensprache. Design ist die Form, in die gesellschaftliche Ideen gebracht werden, abhängig von den zur Verfügung stehenden Technologien und Mitteln.“
– Andreas Ostwald, Designer und Formgeber des Aeris Linu
Ostwald setzt auf zeitloses Design: langlebige Formen, hochwertige Materialien und einen minimalistischen Stil. Seine Designs sind oft geprägt von einer Balance aus Form und Funktion. Besonders wichtig ist ihm: Nachhaltigkeit in der Formensprache und die Reduktion aufs Wesentliche. Was für andere ein fertiges Produkt ist, ist für ihn ein Prozess. Ein Gedankengerüst, das sich erst durch Fantasie und Vorstellungskraft mit Bedeutung füllt.
Dietlind Walger und Andreas Ostwald mit dem Aeris Linu.
„Nur mit einer gut ausgebildeten Fähigkeit zur Fantasie gelingt die Vorstellung des Unvorstellbaren.“
Ostwalds Entwürfe sollen bewegen – und zwar wortwörtlich - physisch wie gedanklich. Mit dem neuen Büro- und Konferenzstuhl Aeris Linu ist ihm mit dem Team von Aeris genau das wieder einmal perfekt gelungen: Ein Bürostuhl, der nicht einfach stillsteht, sondern der Körper und den Geist in Bewegung setzt.
Zur Entstehung des Aeris Linu und der Zusammenarbeit
Als das Projekt Aeris Linu das erste Mal aufkam, war schnell klar, dass der neue Stuhl das Prinzip der Bewegung nochmal auf eine neue Ebene heben soll. Der Anspruch, ein Sitzgefühl zu schaffen, das sich schwerelos anfühlt - fast wie Schweben. „Es geht bei dem Linu um nichts Geringeres als die Aufhebung der Schwerkraft“, sagt Ostwald. Kein kleiner Anspruch für ein Möbelstück, aber typisch für einen Entwerfer, der gerne physikalische Grenzen auslotet.
Alle Aeris-Stühle folgen der Idee, den Körper beim Sitzen in Bewegung zu halten, statt in einer starren Position zu verharren. Beim Aeris Linu hat das Team um Andreas Ostwald und Dietlind Walger es geschafft, die einzigartige Aeris-Bewegungstechnologie nochmal auf eine neue Ebene zu heben.
Designteam des Aeris Linu (von links nach rechts): Dietlind Walger, Torsten Teschner und Andreas Ostwald.
Ursprünglich sollte die Sitzfläche auf vier beweglichen Armen ruhen, wobei die Prototypen noch nicht vollkommen überzeugten. Die Entscheidung, die Arme scherenartig zu überkreuzen, stellte dann den Durchbruch dar: Dieser innovative und patentierte Mechanismus, ermöglicht ein besonders dynamisches und freies Sitzgefühl, das den Aeris Linu so einzigartig macht.
„Der Körper hat in dieser Position keinen festen, sondern einen dynamischen Halt“, beschreibt Ostwald den Effekt.
Noch mehr zur Entstehung des Aeris Linu gibts hier:
Ein Blick hinter die Kulissen - Zur Entstehung des Aeris Linu
Damit kann der Aeris Linu angeben
Ausgestattet mit der weiterentwickelten Technologie des Aeris Numo Task sorgt der Aeris Linu nun dank seiner Flex-Kinematik und dem einzigartigen Federbein für ein dynamisches Bewegungserlebnis in alle Richtungen. Das Design ist minimalistisch, aber durchdacht: Die schmal zulaufende Rückenlehne bietet einen stabilen Halt und maximale Bewegungsfreiheit, während das ergonomisch geformte Rückenpolster mit integrierter Lordosenstütze für langanhaltenden Sitzkomfort sorgt.
Der neue Büro- und Konferenzstuhl Aeris Linu ist nicht bloß ein weiteres Designmöbel – er ist die logische Fortsetzung der Aeris-Philosophie: Bewegung statt Stillstand, Haltung statt Zwang, Komfort durch Dynamik. Gemeinsam mit Andreas Ostwald ist ein Stuhl entstanden, der das bewegte Sitzen auf eine neue emotionale Ebene hebt. Oder wie Ostwald den Linu in 3 Worten beschreiben würde: „Sitz und lächle.“