Das richtige Farbkonzept am Arbeitsplatz ist nicht nur eine Frage des guten Geschmacks – es wirkt sich auf unsere Stimmung, Konzentration und sogar auf unsere Produktivität aus. Während zuhause meist warme und gemütliche Töne für eine wohnliche Umgebung vorherrschen, dominiert im Büro häufig das sterile Weiß. Doch gerade hier steckt enormes Potenzial:
In diesem Artikel zeigen wir dir, welche Farben deine Arbeitsumgebung wie beeinflussen und wie du mit einer durchdachten Farbgestaltung deinen Arbeitsplatz im Büro oder zu Hause in einen Ort verwandelst, an dem du gerne und produktiv arbeitest.
Was ist ein Farbkonzept?
Ein Farbkonzept ist in etwa wie ein Styleguide für Räume – nur eben in Farbe. Es legt fest, welche Farbtöne in einem bestimmten Bereich verwendet werden, wie sie miteinander kombiniert werden und welche Stimmung sie erzeugen sollen.
Ein gutes Farbkonzept sorgt dafür, dass alles zusammenpasst: Von der Wandfarbe über die Möbel und Raumausstattung bis hin zu Dekoelementen und kleineren Details. Dabei muss es auch gar nicht immer laut und bunt sein. Oft wirken schon gezielte Farbakzente Wunder – Hauptsache, es steckt ein roter (oder grüner, blauer, gelber…) Faden dahinter. 😉
Psychologie der Farben: Die Wirkung von Farben im Büro
Auch am Arbeitsplatz – beziehungsweise ganz besonders da – ist ein durchdachtes Farbkonzept Gold wert und bedeutet viel mehr als ein bisschen Deko im Regal. Denn die richtige Farbgestaltung kann beeinflussen, wie konzentriert, motiviert oder entspannt wir uns beim Arbeiten fühlen.
So unterschiedlich wirken die verschiedenen Farben:
1. Blau
Blau zählt in der Raumgestaltung zu einer der beliebtesten Farben – und das nicht ohne Grund: Blau vermittelt Ruhe, Klarheit, Sicherheit und Mut.
Wer klares Denken, Konzentration und Ruhe fördern möchte, trifft mit Blau garantiert den richtigen Ton. Da blau außerdem Seriosität und Sicherheit ausstrahlt, wirkt die Farbe positiv auf unser Selbstvertrauen und ist daher besonders gut in Besprechungsräumen geeignet: Helle und gedeckte Blautöne helfen in hitzigen Diskussionen einen „kühlen Kopf“ zu bewahren.
Farbkonzept Empfehlung: Kombiniert mit Weiß entsteht ein harmonisches, klares Gesamtbild: Etwa durch hellblaue Stühle, oder Stuhlpolster, Wandbilder oder andere Dekoelemente. Dieses Farbkonzept sorgt für Ruhe im Raum, ohne zu kühl zu wirken.
2. Grün
Als Farbe der Natur hat grün auf uns eine ausgleichende, beruhigende und erfrischende Wirkung. Grüne Akzente in der Raumgestaltung fördern Erholung, senken das Stresslevel und schaffen eine entspannte, dennoch konzentrierte Arbeitsatmosphäre. Insbesondere Pflanzen tragen hier zu einem angenehmen Umfeld bei.
Farbkonzept Empfehlung: Vor allem in Kombination mit natürlichen Materialien und den Farben Braun, Grau und Schwarz entsteht ein lebendiges, inspirierendes Arbeitsumfeld.
3. Gelb / Orange
Die warmen Farben gelten als belebend und optimistisch, sie fördern Kreativität und Kommunikation und können Müdigkeit und Abgespanntheit entgegenwirken.
Aber: Mehr ist nicht immer besser. Ein zu dominanter Einsatz, wie etwa durch eine knallgelb gestrichene Wand direkt vor deinem Schreibtisch, kann auf Dauer auch zu Unruhe führen, da Gelb stark auf unsere Netzhaut wirkt. Daher sollte an Orten, an denen oft hitzige Diskussionen und Verhandlungen oder Mitarbeitergespräche stattfinden, auf die Farbe Gelb eher verzichtet werden.
Farbkonzept Empfehlung: Für die aktive Schreibtischarbeit sind dezente Gelbtöne oder kleine Farbakzente besser geeignet als ein großflächiger Einsatz. In Kombination mit Weiß, Grau oder Naturtönen schaffen Gelb und Orange eine lebendige, freundliche Atmosphäre, die Kreativität und Kommunikation fördert.
4. Rot

Rot ist eine Farbe mit Power – sie steht für Energie, Leidenschaft, Dynamik und Stärke. Sie sticht sofort ins Auge und generiert Aufmerksamkeit, weshalb sie oft auch als Warnfarbe genutzt wird - beispielsweise im Straßenverkehr. Aufgrund ihrer Signalwirkung kann Rot deshalb aber nicht nur motivieren und aktivieren, sondern auch Unruhe oder Stress erzeugen – insbesondere auf großen Flächen. Bei der Raumgestaltung gilt daher: Weniger ist mehr – dafür aber gezielt!
Richtig eingesetzt sorgt Rot für fokussierte Aufmerksamkeit. Ideal also, um bestimmte Details oder Bereiche im Raum hervorzuheben. Rote Stühle, Ordner, Lampen oder Büroaccessoires setzen lebendige Akzente, ohne den Raum zu überladen.
Farbkonzept Empfehlung: Statt großflächigem Einsatz empfehlen sich gezielte rote Farbtupfer in Form von Mobiliar oder Deko-Elementen. Besonders edel und ausgewogen wirkt Rot in Kombination mit Schwarz, Anthrazit oder Weiß. So entstehen kraftvolle, aber stilvolle Kontraste, die das Energielevel heben, ohne zu überfordern.
5. Violett / Lila
Violett und Lila gehören zu den eher unterschätzten Farben in der Bürogestaltung – dabei haben sie einiges zu bieten! Die Mischung aus beruhigendem Blau und energiegeladenem Rot vereint das Beste aus zwei Welten: Konzentration trifft Kreativität, Ruhe trifft auf geistige Aktivität.
In Arbeitsumgebungen kann Violett eine elegante, leicht mystische Stimmung erzeugen – ideal für kreative Denkprozesse und konzeptionelles Arbeiten. Insbesondere hellere Lilatöne wie Flieder oder Lavendel wirken freundlich, beruhigend und dennoch geistig anregend. Dunklere Nuancen wie Aubergine oder Pflaume bringen Tiefe und Eleganz in den Raum, sollten aber sparsam eingesetzt werden, damit sie nicht erdrückend wirken.
Farbkonzept Empfehlung: Kombiniert mit neutralen Farben wie Grau, Beige oder Creme entsteht eine inspirierende Atmosphäre. Wer mutig ist, kann auch gezielt mit metallischen Akzenten (z. B. Gold oder Kupfer) spielen – das verleiht dem Raum zusätzlich Wertigkeit und Individualität.
6. Neutrale Farben wie Weiß, Grau und Beige

Neutrale Farben wie Weiß, Beige, Sand oder Eierschale besitzen nur wenig Sättigung und verfügen daher nur über eine geringe Leuchtkraft. Sie wirken nicht gerade stimulierend, sind eher unaufdringlich, und schaffen daher eine klare, friedliche Atmosphäre. Sie eignen sich besonders gut, wenn ein ruhiges, unaufgeregtes Umfeld geschaffen werden soll.
Farbpsychologen raten bei der Raumgestaltung jedoch von reinem Weiß ab, da es aufgrund seiner stark reflektierenden Eigenschaften die Augen ermüden kann. - Ganz zu schweigen vom „Arztpraxis-Vibe“, den man im Büro nicht wirklich gebrauchen kann...
Farbkonzept Empfehlung: Wer sich eine neutrale Wandfarbe im Büro wünscht, sollte auf abgetönte Weißnuancen oder beruhigende Beige- / Sandtöne zurückgreifen.
Einflussfaktoren auf die Farbwahrnehmung
Farbe ist nicht gleich Farbe. Wie genau wir einen Farbton wahrnehmen, hängt von einer ganzen Reihe Einflussfaktoren ab:
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Raumgröße
Helle Farben lassen kleine Räume weiter und luftiger wirken, während dunkle Töne zwar gemütlich sein können, aber schnell erdrückend wirken, wenn der Raum wenig Platz bietet. Umgekehrt können gezielt eingesetzte kräftige Farbakzente in großen, offenen Räumen Struktur schaffen und Zonen definieren. -
Materialien und Oberfläche
Je nach Material wirken Farben unterschiedlich. So wirken sie auf Holz ganz anders als auf Beton oder glatten Kunststoffoberflächen. Apropo: Auch die Oberfläche des Materials beeinflusst die Farbwahrnehmung. So wirken Farben auf matten Oberflächen ruhiger und entspannter als auf Glänzenden. Das liegt an der unterschiedlichen Lichtreflexion, die bei matten Oberflächen geringer ist, während glänzende Oberflächen mehr Licht reflektieren und die jeweilige damit mehr Energie und Dynamik ausstrahlt. -
Lichtverhältnisse
Tageslicht, Kunstlicht, warmes oder kaltes Licht – all das verändert die Wirkung einer Farbe deutlich. Grundsätzlich verringert künstliches Licht die Intensität von Farben, während Tageslicht die Strahlkraft verstärkt. Besonders Räume mit Nordausrichtung oder wenig natürlichem Licht benötigen deshalb sorgfältig abgestimmte Farben und Lichtquellen, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.
Als einfache Merkhilfe gilt: Warmes Licht steigert die Wirkung von warmen Farben, wie gelb und rot, während kaltes Licht die Effekte von kalten Farben wie blau und grau unterstreicht.
Das richtige Farbkonzept für´s Büro
Farben geben dem Körper unterbewusst subtile Signale: "Jetzt ist Konzentration angesagt", "Hier darfst du kreativ sein", oder "Entspann dich mal kurz". Genau deshalb ist die Farbgestaltung im Büro so wichtig. Je nachdem, welche Stimmung der Raum ausdrücken soll, kann sich unser Körper durch das passende Farbkonzept bereits unterbewusst darauf einstellen.
In der nachfolgenden Übersicht haben wir dir einmal zusammengefasst, welche Farben sich für welchen Raum am besten eignen:
Raum | Empfohlene Farben | Wirkung |
---|---|---|
Fokus- und Arbeitsbereich | Hellblau, Grün, Beige | Fördert Konzentration, Ruhe und klares Denken |
Besprechungs- und Konferenzraum | Blau, Grün, Neutrale Farben | Klarheit, Vertrauen, Zielorientierung |
Kreativraum | Blau, Gelb, Lila | Kreativität- und konzentrationsfördernd |
Pausenraum und Lounge Area | Violett, Grün, Neutral, Gelb | Entspannung, Erholung, Kreativität |
Empfangsbereich | Helle Farben wie beige, sanftes gelb, hellblau | positiver erster Eindruck, freundlich, einladend |
Ein durchdachtes Farbkonzept in Arbeitsräumen berücksichtigt verschiedene Dinge wie den Zweck des Raumes und die Lichtverhältnisse, aber am wichtigsten ist der Fokus auf die Menschen, die sich darin aufhalten. Denn:
Ein Farbkonzept funktioniert am besten, wenn sich alle Beteiligten darin wieder finden.
Wenn alle Mitarbeitenden in die Farbgestaltung im Büro mit einbezogen werden, kann das gemeinsame Wohlbefinden im Raum enorm gesteigert werden. Denn Farben wirken schließlich sehr individuell – was für die eine Person beruhigend ist, kann bei der nächsten Unruhe auslösen. Umso wichtiger ist es, gemeinsam zu entscheiden, welche Farbwelt zur Unternehmenskultur und zum Team passt.
Farbkonzepte für´s Homeoffice: So findest du die passenden Farben
Ein durchdachtes Farbkonzept im Home Office hilft dir dabei, mental zwischen Freizeit und Fokusmodus zu switchen – besonders wichtig, wenn Couch und Schreibtisch nur wenige Meter voneinander entfernt sind. Gerade hier können Farben Struktur schaffen und helfen, den Arbeitsplatz auch emotional vom Rest der Wohnung abzugrenzen.
Für konzentriertes und analytisches Arbeiten eignet sich zum Beispiel eine Wandfarbe in beruhigenden Farbtönen wie Hellblau, Salbeigrün oder gedecktem Grau. Wenn du viel kreativ arbeitest, darfst du ruhig auch etwas mutiger werden: Sanfte Gelb- oder Lavendeltöne setzen frische Impulse und fördern neue Ideen.
💡 Tipp: Dabei müssen es auch gar nicht immer gleich vier gestrichene Wände sein – oft reichen gezielte Farbakzente zur Zonierung: Ein farbiger Teppich, farbige Büroutensilien wie Ordner oder bunte Dekoelemente. Solltest du unbedingt gern eine Wand farbig streichen, kann auch schon ein gestrichener Wandabschnitt einen großen Unterschied machen und dabei helfen, deinen Arbeitsbereich optisch schön zu rahmen.
Das Schöne am Homeoffice:
Du bist dein eigener Interior-Designer. Die Farbwahl kann hier auch Ausdruck deines persönlichen Stils und deiner Identität sein – sei es minimalistisch und clean, naturnah und beruhigend oder farbenfroh und lebendig. Wichtig ist, dass sich der Arbeitsplatz klar vom Rest des Wohnraums abgrenzt – visuell, aber auch emotional. Und noch viel wichtiger: Du musst dich an deinem Arbeitsplatz wohlfühlen, um dort produktiv und gerne zu arbeiten.
Farbige Bürostühle von Aeris
Bei Aeris findest du eine große Auswahl an ergonomischen Bürostühlen mit farbigen Postern, die sich ideal in jedes Farbkonzept für Büro und Homeoffice einfügen. Und weil gutes Design bei uns mehr kann als nur gut aussehen, sorgen unsere Produkte außerdem dafür, dass Bewegung, Komfort und Wohlbefinden am Arbeitsplatz ganz selbstverständlich dazugehören.